OLIVER HILMES
Siedler, München 2023
Hardcover, 304 Seiten
ISBN: 3827501598
Erschienen am 25. Januar 2023
Schattenzeit
Deutschland 1943: Alltag und Abgründe
Karlrobert Kreiten (1916-1943)
Karlrobert Kreiten ist ein Genie! Das behauptet jedenfalls sein Lehrer, der weltberühmte Pianist Claudio Arrau. Wenn Karlrobert sich an den Flügel setzt und mit atemberaubender Virtuosität die anspruchsvollsten Stücke spielt, liegen ihm das Publikum und anderntags das Feuilleton zu Füßen.
Die Kreitens sind eine richtige Künstlerfamilie und Musik erklingt bei ihnen eigentlich immer: Vater Theo ist Klavierprofessor, Mutter Emmy hat Gesang studiert. Wie hätte der 1916 geborene Karlrobert unter diesen Umständen etwas anderes als Musiker werden wollen? Noch als Teenager nimmt er ein Klavierstudium an der Musikhochschule in Köln auf. Als er 1933 den vom preußischen Staat gestifteten Mendelssohn-Preis gewinnt, ist er gerade sechzehn Jahre alt.
Karlrobert geht zunächst nach Wien, 1938 zieht es ihn dann nach Berlin, um die Ausbildung in der Meisterklasse von Claudio Arrau am Stern’schen Konservatorium zu beenden. Von nun an kennt seine Karriere nur eine Richtung: nach oben. Er konzertiert mit den Berliner Philharmonikern und bereist halb Europa.
Kürzlich wurde sogar die Telefunken auf ihn aufmerksam und plant, Schallplattenaufnahmen mit ihm durchzuführen. Anfang 1943 ist Karlrobert Kreiten 26 Jahre alt. Dann trifft er eine Frau, von der er sich wünschen würde, ihr niemals begegnet zu sein. Sechs Monate später – am 7. September 1943 – legt ihm der Henker eine Schlinge um den Hals und hängt ihn auf.
Pressestimmen
»Ein Buch, das von Anfang an fesselt.«
(BR-Klassik)
»Wie ein literarischer Modellbauer rekonstruiert Oliver Hilmes aus Relikten des täglichen Lebens die Welt des deutschen Nationalsozialismus. […] Und dieses literarische Vorhaben gelingt ihm meisterhaft.«
Juli Zeh (Edle Federn)
»Selten passiert es in Zeiten von starker Abstumpfung und Reizüberflutung, beim Lesen noch so berührt zu werden.«
(NDR Kultur)
»Oliver Hilmes ist einer der seltenen Autoren, die so schreiben können, dass man ihre Geschichten liest, selbst wenn man sich zunächst überhaupt nicht für das Thema interessiert oder nichts mehr über diese Epoche lesen will.«
Annemarie Stoltenberg (NDR)
»Mit stilistischer Eleganz und einer staunenswerten Präzision in den Details, die sämtlich gut überliefert sind, erfährt der Leser, wie der Tod des Karlrobert Kreiten, nun ja: ›abgewickelt‹ wurde.«
Tilman Krause (Die Welt)
Taschenbuch, Broschur, 256 Seiten,
6 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-328-10869-6
Erschienen am 11. April 2022
Das Verschwinden des Dr. Mühe
Eine Kriminalgeschichte aus dem Berlin der 30er Jahre
Ein spektakulärer Cold Case aus dem Berlin der 30er Jahre – das neue Buch des Bestsellerautors
Ein angesehener Arzt verschwindet über Nacht. Sein Sportwagen wird verlassen am Ufer eines Sees bei Berlin gefunden. Die Mordkommission ermittelt und stößt hinter der sorgsam gepflegten Fassade des ehrenwerten Doktors auf die Spuren eines kriminellen Doppellebens, das von Berlin nach Barcelona führt.
Oliver Hilmes hat die Akten dieses aufsehenerregenden Kriminalfalls aus der Spätzeit der Weimarer Republik im Berliner Landesarchiv entdeckt. Auf der Basis dieser Dokumente und angereichert mit fiktionalen Elementen, setzt er das mysteriöse Puzzle zusammen. Auf packende Weise und höchst raffiniert erzählt er von der Suche nach Wahrheit und von den Abgründen der bürgerlichen Existenz am Vorabend der Diktatur.
Pressestimmen
»›Babylon Berlin‹ mit anderen Mitteln. Das Sittenbild einer verkommenen Gesellschaft, einer sich verdüsternden Zeit.«
Elmar Krekeler (Welt am Sonntag)
»Oliver Hilmes ist ein rasanter Krimi gelungen, der zugleich ein Stück Zeitgeschichte aus der späten Weimarer Republik erzählt.«
(stern Crime)
»Spannender als Fiction, fantastischer als die nüchterne Realität: ein Rückblick in eine Zeit, die Hilmes mit Akribie wiederauferstehen lässt und dabei für ein unerwartetes Finale sorgt.«
(WDR 5)
»Hilmes ist Autor ganz großartiger Biografien. Nun also ein historischer Kriminalroman, bei dem Sie blitzartig mit den ersten Sätzen wie in einen historischen Fahrstuhl gestiegen sind. Wie er das schafft, ist nahezu ein Geheimnis.«
Annemarie Stoltenberg (NDR)
»Gepaart mit der düsteren Atmosphäre im Berlin der 30er erschafft Hilmes ein spannendes Umfeld für einen raffinierten Krimi, der einen von Beginn bis Ende fesselt.«
(Grazia)
Taschenbuch, Broschur, 304 Seiten,
18 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-328-10196-3
Erschienen am 11. Dezember 2017
Berlin 1936
Sechzehn Tage im August
Die Diktatur im Pausenmodus: Stadt und Spiele im Sommer 1936
Im Sommer 1936 steht Berlin ganz im Zeichen der Olympischen Spiele. Zehntausende strömen in die deutsche Hauptstadt, die die Nationalsozialisten in diesen sechzehn Tagen als weltoffene Metropole präsentieren wollen. Oliver Hilmes folgt prominenten und völlig unbekannten Personen, Deutschen und ausländischen Gästen durch die fiebrig-flirrende Zeit der Sommerspiele und verknüpft die Ereignisse dieser Tage kunstvoll zum Panorama einer Diktatur im Pausenmodus.
Die »Juden verboten«-Schilder sind plötzlich verschwunden, statt des »Horst-Wessel-Lieds« klingen Swing-Töne durch die Straßen. Berlin scheint für kurze Zeit eine ganz normale europäische Großstadt zu sein, doch im Hintergrund arbeitet das NS-Regime weiter daran, die Unterdrückung zu perfektionieren und das Land in den Krieg zu treiben.
In »Berlin 1936« erzählt Oliver Hilmes präzise, atmosphärisch dicht und mitreißend von Sportlern und Künstlern, Diplomaten und NS-Größen, Transvestiten und Prostituierten, Restaurantbesitzern und Nachtschwärmern, Berlinern und Touristen. Es sind Geschichten, die faszinieren und verstören, überraschen und bewegen. Es sind die Geschichten von Opfern und Tätern, Mitläufern und Zuschauern. Es ist die Geschichte eines einzigartigen Sommers.
Pressestimmen
»Das (Buch) ist geradezu skrupellos gut erzählt. Präzise und rasant geschrieben wie ein 400-Meter-Hürdenlauf. Es ist schwierig, das Buch einem Genre zuzuordnen. Keine Geschichtsschreibung kommt ja ohne Erzählung aus, hier aber gerät die narrative Inszenierung so stark, dass sich die historische Darstellung dem Gesellschaftsroman nähert, allerdings immer wieder durch Tagebuchzitate, Zeitungsberichte und andere Quellen autorisiert.«
Harald Jähner (Frankfurter Rundschau)
»Perfekt komponiert. Oliver Hilmes hat bereits in seinen vorherigen Büchern gezeigt, dass Geschichte und Biographien unterhaltsam sein können. Spätestens jetzt hat er bewiesen, dass er auch ein großer Erzähler ist.«
Tilman Winterling (54books.de)
»Ein rasantes Porträt. Historische Quellen so lebendig zu machen ist ein Gewinn für den Leser.«
Luzia Braun (ZDF aspekte)
»Ein furioses Buch.«
Felix Müller (Berliner Morgenpost)
»(Das Buch) liest sich äußerst flott und unterhaltsam – und gibt einen guten Eindruck vom damaligen Berlin.«
(WDR5 Neugier genügt)
»Hilmes (entwirft) eine dichte Atmosphäre der Stadt im Jahr 1936, überrascht mit vielen Details.«
Martina Hafner (B.Z.)
»Die leichtfüßig-elegante Erzählung eines Sommers vor 80 Jahren.«
Petra Ahne (Berliner Zeitung)
»Oliver Hilmes malt ein vielfarbiges, leicht dahingetupftes Aquarell. Sein Buch ist so süffig wie der Champagner in der ‘Ciro-Bar’.«
(Männer Magazin)
Originaltitel: Herrin des Hügels
Originalverlag: Siedler, München 2007
Taschenbuch, Broschur, 496 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-10160-4
Erschienen am 13. Juni 2017
Herrin des Hügels
Das Leben der Cosima Wagner
Oliver Hilmes erzählt auf der Basis neuer Quellenfunde das widersprüchliche Leben der Cosima Wagner (1837-1930). Ihre Ehe mit Richard Wagner begriff sie als künstlerische und weltanschauliche Mission. Als Festspielleiterin auf dem Grünen Hügel in Bayreuth verhalf sie der Musik Wagners zum großen Durchbruch. Gleichzeitig nutzte sie ihre Aura als Witwe des Komponisten, die Gemeinde der Wagner-Verehrer schon vor 1933 zu einer antisemitischen Sammelbewegung zu formen.
Cosima Wagner war in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Die uneheliche Tochter Franz Liszts und Marie d'Agoults heiratete 1857 im Alter von 19 Jahren den Dirigenten Hans von Bülow, von dem sie nach einer turbulenten Ehe 1870 geschieden wurde. Zu dieser Zeit lebte sie bereits mit Richard Wagner zusammen, den sie wenig später heiratete. Nach seinem Tod führte sie als Herrin des Hügels die Bayreuther Festspiele erfolgreich weiter und hatte auch an der posthumen Politisierung von Wagners Werk, die von den Nationalsozialisten dankbar aufgegriffen wurde, maßgeblichen Anteil.
Durch akribisches Quellenstudium – der umfangreiche Cosima-Nachlass wird hier erstmals konsequent ausgewertet – zeichnet Oliver Hilmes ein umfassendes, auch psychologisch überzeugendes Charakterbild der Cosima Wagner, die es als »Gralshüterin« des Bayreuth-Kults verstand, das Wagner-Bild nachhaltig zu prägen. Die Biographie entfaltet ein faszinierendes Frauenleben und beleuchtet zugleich ein noch unbekanntes Kapitel der europäischen Kulturgeschichte.
Pressestimmen
»Eine der 10 besten Neuerscheinungen: Die Biografie über Cosima Wagner liest sich spannend wie ein Roman.«
(NEWS)
»Selbst Musikmuffel, die zu Bayreuths 'heiligem Hügel' ein gespanntes Verhältnis haben, werden dieses Buch lieben. Denn das Leben von Franz Liszts unehelicher Tochter war ganz große Oper.«
(Stern)
»Kulturgeschichte, spannend wie ein Krimi und herrlich neurotisch dazu.«
Tilman Krause (Die Welt)
»Absorbing.«
Norman Lebrecht (Wall Street Journal)
»Oliver Hilmes has written by far the best biography of her. His book is a model of scholarship and also compellingly readable. A major achievement.«
Michael Tanner (BBC Music Magazine)
»Oliver Hilmes has produced a surprisingly amusing book.«
Philip Hensher (Daily Telegraph)
»[a] meticulously researched slice of cultural history.«
Nick Rennison (The Sunday Times)
Originalverlag: Siedler
Paperback , Klappenbroschur, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm mit Abbildungen
ISBN: 978-3-570-55272-8
Erschienen am 11. Mai 2015
Ludwig II.
Machtmensch und Märchenkönig
König Ludwig II. von Bayern (1845-1886) war und ist ein Mythos. Sein Leben ist die royale Erfolgsgeschichte in Deutschland, Millionen Menschen besuchen jährlich seine Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee. Erstmals legt Bestsellerautor Oliver Hilmes nun eine Biographie des »Märchenkönigs« vor, die ihn als Herrscher und historische Gestalt ernst nimmt. Denn Ludwig, so Hilmes, wusste trotz aller scheinbaren Widersprüche seines Lebens genau, was er wollte? Ein absoluter König sein.
Unzählige Gerüchte und Anekdoten ranken sich um Ludwig II., der bis heute als »Märchenkönig« verehrt oder vorschnell als geisteskrank abgetan wird. Oliver Hilmes nähert sich dem Rätsel Ludwig, indem er die Fassade der Kunstfigur aufbricht und den Menschen dahinter zum Vorschein bringt. Dazu bettet er den so unzeitgemäßen König in die Politik- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ein und zeigt, welche Auswirkungen Ludwigs verspätete Form des Absolutismus hatte, für den König und sein Reich. Auf Basis zahlreicher unveröffentlichter Quellen entsteht so das differenzierte Bild eines der faszinierendsten und einflussreichsten deutschen Monarchen.
Pressestimmen
»Oliver Hilmes schreibt die maßgebliche Biografie Ludwigs II. von Bayern für unsere Zeit. […] davon hat noch niemand so viel erbarmungslos herausgearbeitet wie Oliver Hilmes in seinem elegant geschriebenen, straff erzählten, effektvoll inszenierten Buch.«
Tilman Krause (Die Welt)
»Wirklich ein neuer Blick auf diese Legendengestalt.«
Wolfgang Herles (ZDF, Das blaue Sofa)
»Brauchen wir noch eine Biografie über Ludwig II.? Ich sage ja. Und zwar die von Oliver Hilmes, denn die klopft den Zuckerguss vom Märchenkönig.«
Peter Twiehaus (ZDF Morgenmagazin)
»Er wollte Minister auspeitschen und beauftragte Bankräuber: Eine Biografie über König Ludwig II. enthüllt bizarre Details über sein Leben, das mehr Albtraum war als Märchen.«
Uwe Wittstock (Focus)
»Hilmes versteht es in einer Mischung aus Verständnis für die emotionale Seite des Königs und der Deutung neuer Quellen ein stimmiges Gesamtbild Ludwigs II. zu erstellen, das allen bayerischen Starkbier-Klischees standhält.«
Tom Goeller (Deutschlandfunk)
»Oliver Hilmes, der bereits Biografien über Alma Mahler-Werfel, Cosima Wagner und Franz Liszt vorgelegt hat, ist ein schmissiger Schreiber, ein unterhaltsamer Erzähler, und so werden seine gut 400 Seiten über den Märchenkönig nie langweilig.«
Dorothee Nolte (Der Tagesspiegel)
»Schon viele haben versucht, die Widersprüchlichkeiten um Ludwig II. aufzulösen. Wenn es einem aber gelungen ist, dann dem Historiker Oliver Hilmes.«
(Mittelbayerische Zeitung)
»Hilmes [kommt] der wahren Figur von König Ludwig II. von allen bisher veröffentlichten Lebensbeschreibungen wohl am nächsten. Das Buch […] ist ein unverzichtbarer Beitrag zum besseren Verständnis von König Ludwig II., seinem Leben und Lebenswerk!«
(Bücherrundschau, 2/2013)
Originalverlag: Siedler
Paperback , Klappenbroschur, 432 Seiten, 12,5 x 20,0 cm mit Abbildungen
ISBN: 978-3-570-55170-7
Erschienen am 26. November 2012
Liszt
Biographie eines Superstars
Franz Liszt (1811-1886) war eine absolute Ausnahmeerscheinung, ein musikalischer Revolutionär, eine europäische Berühmtheit, ein romantischer Exzentriker, kurzum: ein Superstar des 19. Jahrhunderts, der sein Publikum zur Raserei trieb. In seiner neuen großen Biographie breitet Oliver Hilmes das außergewöhnliche Leben und das faszinierende Werk dieses schillerndsten Künstlers seiner Zeit vor uns aus.
Liszt war ein Mann, der sich in immer neuen Rollen selbst erfand: Als Wunderkind, Klaviervirtuose, Komponist, Freigeist, Frauenschwarm und katholischer Abbé mit zeitweiligem Wohnsitz im Vatikan. Er war ein begnadeter Schauspieler und legendärer Verführer, manchmal auch ein bombastischer Schaumschläger und charmanter Aufschneider. Alles dies findet man in seiner Musik, die oft lässig auftrumpfend und ebenso oft zärtlich-fragil ist. Oliver Hilmes nimmt Liszt die zahlreichen Masken ab und zeichnet so ein neues Bild dieses romantischen Virtuosen und Wegbereiters der Moderne. Er beantwortet die Frage, wer dieser Franz Liszt, fernab aller Selbststilisierung, wirklich war, und entschlüsselt die Bedeutung seiner kühnen Musik sowie die Faszination, die noch heute von ihr ausgeht.
Pressestimmen
»Hilmes ist ein phänomenal erfolgreicher Sachbuchautor.«
Eleonore Büning (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
»Oliver Hilmes, schildert das wilde Liebesleben in seinem Buch ebenso schwungvoll wie detailreich und doch ohne Voyeurismus.«
(Nürnberger Nachrichten)
»Diese Liszt-Biografie ist zu einer ebenso klugen wie packenden Beschreibung eines wirklichen Superstars geworden. Ein sehr gut lesbares Buch, das journalistisch prägnant formuliert ist.«
(Deutschlandradio Kultur)
»Wer sich genauer informieren möchte über Liszts enorme Lebensleistung, seine expansive Reiseexistenz, sein umfangreiches kompositorisches Werk, die Orte seines Lebens und über seine schillernde Persönlichkeit, der kommt an Oliver Hilmes' meisterhafter Biographie nicht vorbei.«
(NDR-Kultur)
Paperback , Klappenbroschur, 320 Seiten, 12,5 x 20,0 cm mit Abbildungen
ISBN: 978-3-570-55132-5
Erschienen am 15. November 2010
Cosimas Kinder
Triumph und Tragödie der Wagner-Dynastie
Ganz große Oper: Die Geschichte der Familie Wagner
Oliver Hilmes entschlüsselt den Wagner-Kosmos, indem er die Nachkommen der schillernden Komponisten-Witwe porträtiert und ihren Kampf um die Macht auf dem Grünen Hügel in Bayreuth beschreibt. Das aufregende Epos einer deutschen Familie und ihres leidenschaftlichen Ringens um den Erhalt einer Dynastie, die uns bis heute beschäftigt.
Eine Mutter, zwei Väter und fünf Kinder – die Familie Richard und Cosima Wagners ist ein Kosmos, rätselhaft und sagenumwoben. Ähnlich wie die Kinder Thomas Manns trugen die Sprösslinge dieses faszinierenden Paars schwer an der Last ihrer Herkunft. Selbstverleugnung wurde zum Schicksal von Daniela, Blandine, Isolde, Eva und Siegfried von Cosimas Kindern: Ihre Aufgabe war es, Richard Wagners »Werk« als Inbegriff »deutscher Kultur« zu pflegen und darüber zu wachen.
Da es dabei auch um viel Geld ging, schreckte der Clan nicht vor der Verstoßung eigener Familienangehöriger zurück, wenn die Vorherrschaft auf dem Grünen Hügel in Gefahr schien. Man zwang sogar den als Thronfolger vorgesehenen einzigen (homosexuellen) Sohn Richard Wagners, Siegfried, in eine Ehe – mit jener Winifred, die als enge Vertraute und wichtige Unterstützerin Adolf Hitlers in die Geschichtsbücher eingehen sollte.
Fesselnd erzählt Oliver Hilmes in seinem Buch anhand neuer Quellen diesen spannenden Stoff aus Kunst und Weltanschauung, aus Politik und eigennütziger Geschäftigkeit. Er spürt den seelischen Konflikten und dem Größenwahn von Cosimas Kindern nach und liefert eine faszinierende Familiensaga aus Triumph und Tragödie, Genie und Verfall.
Pressestimmen
»Dass die Geschichte des Wagner Clans die deftige Qualität einer Soap-Opera besitzt, belegt Oliver Hilmes in seiner brillant erzählten Familien-Biografie. […] Ein fesselndes Stück deutscher Kulturgeschichte.«
(Stern)
»Hilmes, der aus vielen bisher unausgewerteten Quellen schöpft, liefert eine faszinierende Familiensaga über Macht, Eifersucht und Größenwahn.«
(Hörzu)
»Exzellent in der Auswahl der Quellen, souverän in seinen Schlussfolgerungen und Thesen liest sich der Band wie ein Roman.«
(Badische Zeitung)
Taschenbuch, Broschur, 304 Seiten,
18 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-328-10196-3
Erschienen am 11. Dezember 2017
Witwe im Wahn
Das Leben der Alma Mahler-Werfel
Die Reihe ihrer Liebhaber liest sich wie ein »Who is who« der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Wer war die Frau, die mit Gustav Mahler, mit Walter Gropius und Franz Werfel verheiratet war, die eine wilde Liebesaffäre mit Oskar Kokoschka hatte und der Gerhart Hauptmann zu Füßen lag? Oliver Hilmes zeichnet in seiner umfassenden Biografie das facettenreiche Bild einer Frau, die hysterisch, antisemitisch, herrschsüchtig war – aber auch inspirierend, klug und leidenschaftlich.
Die erste ungeschönte Biografie der Alma Mahler-Werfel Alma Maria Schindler, verwitwete Mahler, geschiedene Gropius, verwitwete Werfel (1879-1964) war zweifelsohne eine außergewöhnliche Frau, zugleich eine äußerst umstrittene. Noch heute scheiden sich die Geister an ihr. Für die einen ist sie Muse der vier Künste, für die anderen schlichtweg eine herrsch- und sexsüchtige Frau, die ihre prominenten Ehemänner nur benutzte.
Dies ist die erste Biografie über Alma Mahler-Werfel jenseits der Retuschen ihrer Selbststilisierung und der Mythisierung durch andere. Der Historiker Oliver Hilmes hat Quellen erschlossen, die einen ganz neuen Blick auf Alma Mahler-Werfel erlauben: Am aufsehenerregendsten ist dabei der Fund ihres lange verschollen geglaubten Nachlasses. Tausende Briefe, Postkarten, Fotos und ihre Tagebücher bis zu Franz Werfels Tod 1945. Die Tagebücher erzählen nicht nur von einer streitbaren und umstrittenen Frau, sondern auch Details aus dem Leben ihrer Zeitgenossen, Ehemänner und Geliebten. Von Alban Berg bis Carl Zuckmayer ist das gesamte gesellschaftliche, künstlerische und politische Establishment Österreichs und Deutschlands vertreten. Deutlich werden aber auch ihr bislang weit unterschätzter Antisemitismus, der bereits seit der Jahrhundertwende ihr Menschenbild prägte, die politische Radikalisierung der »Circe von Wien« in den dreißiger Jahren, zugleich ihr Geschick, hinter den Kulissen ihre kulturpolitischen Vorstellungen durchzusetzen. So entsteht das Porträt einer Persönlichkeit voller Widersprüche, eines äußerst ambivalenten Charakters – einer Witwe im Wahn.
Pressestimmen
»Elegant, geradezu spannend geschrieben und von so lehrreicher Kenntnis der Materie, dass ich mir wie ein Klippschüler vorkam.«
Fritz J. Raddatz
»In einer packenden Biografie ist der Historiker Oliver Hilmes dem Phänomen Alma Mahler-Werfel auf der Spur, hat Quellen erschlossen, die einen ganz neuen Blick auf diese Frau erlauben, die ihre Ehemänner und Geliebte in einen Strudel aus Leidenschaft und Verzweiflung riss.«
(Mainzer Allgemeine Zeitung)
»In seiner glänzend geschriebenen Biografie zeigt der Historiker, in welchem Ausmaß Alma von krudem Rassendünkel beseelt war, obwohl zwei Ihrer Ehemänner und viele Freunde Juden waren.«
(Der Stern)
»Nicht Muse, sondern Furie. Eine neue Biographie von Oliver Hilmes räumt zum ersten Mal mit den Lügen der Alma Mahler-Werfel gründlich auf. […] Fünf Biographien wollten bisher das Rätsel lösen und stocherten im Nebel, den Alma mit ihren berüchtigten Memoiren »Mein Leben« selbst verbreitet hatte. Anders der Berliner Historiker Oliver Hilmes: Er fand den weitgehend unbearbeiteten Nachlaß in einer amerikanischen Bibliothek. Seine neue Darstellung beruht auf den authentischen Dokumenten und bietet ein ebenso spannendes wie erschreckendes Bild.«
(FOCUS)